Umsatzsteigerung durch Optimierung Deiner Weinpreisliste IV
Steht Dein günstigster Wein auch an erster Stelle deiner Preisliste? Verstecken sich deine besten und teuersten Raritäten aus deiner Schatzkammer ganz hinten auf deiner Weinkarte? Dann lässt Du bei jeder Weinbestellung höchst wahrscheinlich eine Menge Umsatz liegen! Dieser Artikel soll Dir dabei helfen durch das bloße Umgestalten deiner Weinkarte den Umsatz der Bestellungen deutlich zu erhöhen. Das Beste daran ist, dass diese Änderungen vollkommen kostenlos für Dich sind und sie noch dazu schnell und einfach umzusetzen sind. Der vierte Artikel der Reihe: Warum der falsche Spaltensatz Dein Umsatzkiller ist!
Die ganze Reihe zur Optimierung Deiner Weinpreisliste:
- Warum Du mit jeder Weinbestellung bares Geld liegen lässt.
- Besondere Weine verdienen besondere Worte und besondere Preise.
- Das richtige Pricing - warum Weinliebhaber_Innen Rabatte mögen.
- Warum der falsche Spaltensatz Dein Umsatzkiller ist! .
- Mehr Umsatz durch richtiges Management der Zahlungsarten.
Der größte Fehler auf Weinkarten
Im vierten Teil unserer Reihe führt uns der Weg zum wahrscheinlich größten Fehler, der auf Weinkarten zu finden ist und weswegen diese auch oft nach Excel-Listen aussehen. Der Preis wird sehr häufig im Spaltensatz ausgewiesen. Es gibt also meist ziemlich weit rechts eine lange Liste mit allen Preisen, die fein säuberlich untereinander aufgelistet sind.
"Das ist doch übersichtlich" magst du jetzt denken und wieso ist das so ein großes Problem? Die Kundinnen und Kunden bekommen ja schnell einen Überblick über alle Preise und können sie optimal miteinander vergleichen.
Ja, genau richtig - Und exakt da liegt das Problem! Deine Kundinnen und Kunden sollen sich ja eben genau nicht vom Preis ablenken und beeinflussen lassen und die Kaufentscheidung möglichst wenig aufgrund des Preises fällen. Oder einmal andersherum formuliert: Du erstellst diese Preisliste in erster Linie, damit Du möglichst viel Umsatz damit machst – nicht damit deine Käufer_Innen möglichst viel sparen. Ein faires Preis-Leistungs-Verhältnis in allen Ehren aber Du hast sicher auch nichts zu verschenken.
Alternative Gestaltungsmöglichkeiten
Viel besser ist es, wenn Du den Preis etwas unauffälliger z.B. an das Ende deiner Weinbeschreibung oder der Laborwerte setzt, die du ebenfalls ausweisen musst. Vielleicht auch im Anschluss an den Namen oder den Jahrgang deiner Weine. Auf jeden Fall so, dass der Preis im Prinzip bei jedem Artikel leicht versetzt steht und bloß nicht freigestellt von allem akkurat untereinander in einer Spalte.
Beispiel 1:
2016er Sonnenhang Spätburgunder trocken | 8,9
2017er Riesling Auslese feinherb | 7,8
2017er Dornfelder Qualitätswein trocken | 6,7
Beispiel 2:
Sonnenhang Spätburgunder trocken (2016)
Preis: 8,9 | Restzucker: 4g; Säure: 3,6g; Alkohol: 14%
Riesling Auslese feinherb (2017)
Preis: 7,8 | Restzucker: 12g; Säure: 6,2g; Alkohol: 14%
Dornfelder Qualitätswein trocken (2017)
Preis: 6,7 | Restzucker: 6g; Säure: 5,4g; Alkohol: 12,3%
Beispiel 3:
Sonnenhang Spätburgunder trocken (2016)
vollmundiger Rotwein mit langem Nachhall aus dem Eichenfass | Preis: 8,9
Restzucker: 4g; Säure: 3,6g; Alkohol: 14%
Riesling Auslese feinherb (2017)
filigranes Süße- und Säure-Spiel | Preis: 7,8
Restzucker: 12g; Säure: 6,2g; Alkohol: 14%
Dornfelder Qualitätswein trocken (2017)
fruchtiger Rotwein mit leichtem Körper | Preis: 6,7
Restzucker: 6g; Säure: 5,4g; Alkohol: 12,3%
Psychologische Effekte aus der Forschung nutzen
An dieser Stelle habe ich noch eine weitere interessante Entdeckung für Dich: Preise werden von Leser_Innen kleiner wahrgenommen, wenn sie links unten stehen und am höchsten, wenn sie rechts oben stehen. Das hängt damit zusammen, dass wir es gewohnt sind Diagramme und deren Werte-Verteilung auf der X- & Y-Achse so zu lesen.
Ein letzter Tipp, der auf Weinkarten sicher etwas unkonventionell erscheinen wird, ist es, dass Du die Preise als Wort ausschreibst. Etwas, dass man vielleicht eher noch von Restaurants gewohnt bist aber auch hier weniger verbreitet ist. Fakt ist, dass dadurch der Preis für die Käufer_Innen noch abstrakter wird und sie so bei der Kaufentscheidung noch weniger von diesem beeinflusst werden. Gut gemacht kann das sogar schön wirken, ist aber sicher anspruchsvoller und sehr weitgehend in der Umsetzung.
Kurz zusammengefasst:
- Der Fokus bei Preislisten (an Endverbraucher) sollte nicht auf dem Preis, sondern auf dem Wein liegen.
- Entferne die Preis-Spalte auf Deiner Preisliste.
- Achte darauf, dass Preise leicht versetzt stehen.
- Experimentiere mit verschiedenen Layout-Formaten.
- Ein guter Platz für Preise ist links unten (entgegen der Erwartung für Rechts oben).
Hier geht es weiter mit dem Thema "Mehr Umsatz durch richtiges Management der Zahlungsarten."
Patrick ist Sales Manager bei Winestro.Cloud und berät viele Weingüter im Bereich Onboarding und Optimierung ihrer Prozesse. Seine Erfahrungen hat er im Studium an der Hochschule Geisenheim und der praktischen Arbeit im Weingut gesammelt. Klingt unser Konzept interessant für Sie? Dann testen Sie uns hier kostenlos und unverbindlich!